Telefonieren, Surfen, Navigieren: Das Smartphone ist ein nützlicher Helfer für unterwegs. Doch je intensiver die Geräte genutzt werden, desto schneller macht der Akku schlapp. Einen Ersatzakku mitzunehmen ist zwar möglich. Was aber, wenn der Akku im Gerät fest eingebaut ist und sich nicht auswechseln lässt? 

Dann sind Akkupacks eine sinnvolle Lösung. Die Batteriepakete werden mit Strom aus der Steckdose oder Sonnenenergie aufgeladen. Per USB-Kabel finden sie Anschluss.

Akkupacks oder auch „Powerpacks” genannt sind kaum größer als ein Smartphone oder eine externe Festplatte. Die meisten Modelle wiegen zwischen 200 und 500 Gramm. Da fällt es leicht, den Akkupack einfach in der Jackentasche oder im Rucksack mitzunehmen, als kleine Notreserve für unterwegs.

Kai-Christian Möller vom Frauenhofer-Institut für Chemische Technologie in München stellt fest, das handelsübliche Akkupacks zu einem Preis von etwa 30 Euro eine Batterieleistung von 13000 Milliamperestunden (mAh) aufweisen. „Das reicht, um ein Mobiltelefon etwa sechs bis neun Mal aufzuladen”, sagt er. „Für einen Laptop dagegen nur ein Mal.“ Um diesen mehrmals aufladen zu können, benötigt man laut Möller einen Akku mit mindestens doppelter Kapazität. Der Leiter einer Projektgruppe für elektrochemische Speicher empfiehlt, die Angaben der Batteriekapazität der Akkus zu vergleichen. So finde man heraus, ob ein Akkupack genügend Strom für das aufladbare Gerät leistet. „Herkömmliche Handyakkus benötigen 500 zu 1000 Milliampere (mA), bis sie voll aufgeladen sind“, so Möller. Smartphones manchmal etwas mehr.

Akkupacks mit mehr Kapazität wählen

Die Eins-zu-eins-Rechnung geht allerdings nicht immer auf. Lutz Labs von der Fachzeitschrift „c’t“ in Hannover rät, beim Akku immer ein bisschen mehr Batteriekapazität zu wählen, als man eigentlich benötigt. „Man muss etwa 20 Prozent Ladeverlust einrechnen”, sagt er. Labs hat verschiedene mobile Ladegeräte getestet und kommt zu dem Ergebnis, dass manche mehr versprechen, als sie halten. „Bei chinesischen No-Name-Produkten kam es vor, dass mehr Leistung angegeben worden ist, als tatsächlich drin war.” Daher empfiehlt er, sich eher an bekannte Hersteller zu wenden.

Nachdem der Akkupack an der Steckdose aufgeladen ist, ist er bereit für den mobilen Einsatz. „Die meisten Akkupacks besitzen einen USB-Ausgang mit einer Spannung von fünf Volt“, sagt Labs. Geladen wird entweder über das gewohnte Ladekabel oder ein Adapterkabel. Sie sind im Lieferumfang einiger Produkte gleich mit enthalten. „Der Akku im Mobiltelefon und der im mobilen Ladegerät sollten aufeinander abgestimmt sein.“ Darauf weist Gustav Vaupel, Professor für Leistungselektronik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg hin. “Hier ist es wichtig, auf gleiche Spannungsverhältnisse bzw. Voltangaben zu achten.”

Praktische Helfer für unterwegs

Doch für wen sind die aufladbaren Batteriepakete eigentlich gedacht? „Akkupacks sind ideal für Leute, die draußen ein bis zwei Wochen unterwegs sind”, sagt Kai-Christian Möller vom Frauenhofer-Institut. Beim Wandern, Zelten oder auf einer Radtour können sich die Geräte als sehr nützlich erweisen. Dies kann auch „c’t“-Redakteur Lutz Labs bestätigen und fügt hinzu: „Vor allem wenn man GPS nutzt, kann der Akku schnell leer sein.” Sinnvoll können die Batteriepakete auch für Urlauber sein, die einen MP3-Player oder ein Tablet im Gepäck haben.

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Solarlader: schnell aufladbar – aber nur zuverlässig bei Sonnenschein. Foto: Solarworld

Solarlader als Alternative

Ganz unabhängig vom Steckdosenstrom ist man bei den Akkupacks natürlich nicht. Mit ihrer Alternative, den so genannten „Solarladern“ schon. Sie werden unterwegs einfach mit der kostenlosen Energie des Sonnenlichts aufgeladen. “Die Geräte besitzen entweder einen eingebauten Akku, der die Sonnenenergie aus den Solarzellen speichert”, berichtet Gustav Vaupel von der HAW. “Oder nur ein Solarpanel: In diesem Fall arbeitet die Solarzelle dann wie eine Stromquelle.” Hierbei wird das Handy direkt an das in der Sonne liegende Solarladegerät angeschlossen, erzählt er. Die eintreffende Sonnenenergie wird dann sofort in elektrische Energie zum Aufladen des Akkus umgewandelt.

Doch die perfekt scheinende Stromlösung für unterwegs hat auch ihre Schattenseiten. „Ein Solarlader in Handygröße braucht 16 bis 25 Stunden, um ein Handy aufzuladen”, sagt Kai-Christian Möller. Um genügend Energievorräte zu speichern, bräuchte man eine große Solarpanel-Folie, so der Experte für elektrochemische Speicher. “Die kostet mehrere hundert Euro und ist viel schwerer als ein Akkupack.”

Hinzu kommt, dass die Geräte nur bei direkter Sonneneinstrahlung ausreichend Energie tanken können, sagt Möller. “Bei bewölktem Himmel reicht das Sonnenlicht nicht aus, um den Akku zu laden – egal, wie groß das Solarpanel ist.” Das bestätigt auch Gustav Vaupel von der HAW. Er sagt: “Die Hersteller gehen bei ihren Leistungsangaben von Optimalverhältnissen aus.“ Hierzulande werde die oft bezeichnete Sonneneinstrahlung von 1000 Watt pro Quadratmeter meist gar nicht erreicht, so Vaupel.