Gärtnern liegt im Trend – doch nicht jeder wohnt in einem Haus mit Garten. Während die einen auf den Schrebergarten ausweichen, erstrahlt die Gartenoase woanders auf dem Balkon oder der Terrasse. Hyazinthen und Krokusse blühen im Balkonkasten, Gemüse und Obst im Kübel – vorausgesetzt man beachtet die Pflanzregeln. 

Es muss nicht immer das große Gartenbeet sein. Wer wenig Platz hat, aber trotzdem im Grünen sitzen möchte, pflanzt Nutz- und Zierpflanzen in Töpfe, Kübel und Balkonkästen. Entscheidend sind vor allem die Ausrichtung des Balkons und die richtige Bepflanzung.

Sonnige oder schattige Balkonseite? 

Es gibt zahlreiche Pflanzen für den Balkon, jedoch sollte man vor dem Kauf die Gegebenheiten des Standorts kennen, denn jedes Gewächs benötigt unterschiedlich viel Licht, Wärme und Windschutz.

Auf der Sonnenseite fühlen sich mediterrane Kübelpflanzen wie Olivenbaum, Lavendel oder Oleander wohl. Auch Kletterrosen, Rhododendron sowie Gurken und Zucchini mögen die Sonneneinstrahlung. Erdbeerpflanzen kommen ab März in die Töpfe. Sie sollten an einem hellen und warmen Ort stehen.

Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren bevorzugen sonnige bis halbschattige Plätze, die nicht zu heiß werden. Ihre ersten Beeren sind im Juni reif.

Nordbalkone mit geringer Sonneneinstrahlung bieten gute Bedingungen für Kartoffeln, Erbsen oder Kohl. Die Jungpflanzen für Salat werden in Kästen oder mehrere kleine Töpfe gepflanzt, Kartoffeln in besonders tiefe Kübel oder in eine Tonne. Im Halbschatten gedeihen auch Fuchsien, Hortensien oder Buchsbaum. Sonne, aber dafür kein Regen vertragen Tomaten.

 

Foto: Pdl

 

Praxis-Tipp: Obst und Gemüse im Kübel anpflanzen

Wer zum ersten Mal einen Balkon bepflanzt, sollte unkomplizierte Gewächse wählen. Bei Kräutern zeigen sich schnell Erfolge und auch Erdbeeren oder Tomaten wachsen problemlos im Topf. Wichtig ist, das beim Pflanzen immer genügend Raum für die Wurzeln eingeplant werden.

Für den Obstanbau von Äpfeln, Kirschen, Pfirsichen oder Pflaumen eignen sich spezielle Zwergengewächse. Diese Miniatur-Bäumchen werden etwa einen Meter hoch und tragen normal große Früchte, solange sie sonnig und in einem möglichst großen Kübel stehen.

Damit keine Staunässe auftritt, sollte stets ein Loch im Topfboden vorhanden sein, aus dem das überschüssige Wasser abfließen kann. Hilfreich ist auch, den Topf auf eine Tonscherbe zu stellen. So staut sich das austretende Wasser nicht zwischen Kübel und Boden. Außerdem kann der Erde Sand beigemischt werden, damit das Substrat nicht zu feucht wird.

Kreatives Gärtnern und Gestalten auf dem Balkon

Egal ob Obst, Gemüse oder Blumen der Vorrang gewährt wird: Die Pflanzen lassen sich im Mini-Garten kreativ anordnen. Hängende Elemente, Blumenampeln und rankende Pflanzen ergänzen die am Boden stehenden Töpfe und Kübel. Blumenleitern und Pflanzenkombinationen in großen Kübeln sehen nicht nur schön aus, sondern schaffen auch Platz für Gartenmöbel und Grill. Einen blühenden „Rahmen“ um die Freiluftfläche bilden außen liegende Balkonkästen. Je nach Bepflanzung können sie auch als Sichtschutz eingesetzt werden.