Schneiden, Neupflanzungen und mehr im Frühjahr.

Wer in diesen Tagen aufmerksam durch Parks und Gärten spaziert, kann die ersten Frühlingsboten schon entdecken. Frühling liegt in der Luft und der Garten lockt seine Besitzer wieder ins Freie. Wer sich jetzt um Schnitt, Pflege und Pflanzung kümmert, dessen Grün wird sich im Sommer von seiner besten Seite zeigen.

bdb_schnitt
Fotos: BdB

Gehölze schneiden

Zu den ersten Gartenarbeiten des Jahres gehört der Frühjahrsschnitt von Bäumen und Sträuchern. Wichtig ist jedoch, Frühjahrsblüher wie Forsythien, Magnolien oder Obstbäume nicht jetzt, sondern erst nach der Blüte zu schneiden. Sommerblühern, wie Weigelie, Sommerflieder oder Hortensie, tut der Schnitt im Frühjahr hingegen gut, da er das Wachstum anregt. Hinzu kommt, dass bei den meisten Gehölzen Jungtriebe mehr Blüten ausbilden als alte Zweige. Der Schnitt wirkt also wie eine verjüngende Schönheitskur. Er verhilft Bäumen und Sträuchern zu einem gleichmäßigen Wuchs und regelmäßiger Blüte.

Großzügig auslichten

Ein häufiger Fehler ist, zu zaghaft auszulichten. Dabei ist die Sorge, der Pflanze durch einen starken Rückschnitt zu schaden, unberechtigt. „Ideal ist das frühe Frühjahr. Dann haben die Pflanzen vor dem Austrieb noch ausreichend Zeit, die Wunde zu schließen“, rät Dipl.-Ing. Jörg Schneider, Landesverbandsvorsitzender Brandenburg-Berlin im Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. „Größere Schnittwunden sollten aber mit einem Wundverschlussmittel aus dem Fachhandel bestrichen werden.“ Er empfiehlt, Gehölze zunächst von beschädigten, kranken und abgestorbenen Triebe zu befreien. Auch Äste und Zweige, die überkreuz oder zu dicht wachsen, und alles, was insgesamt die Wuchsform beeinträchtigt, sollte entfernt werden. Im zweiten Schritt könne man mit ein wenig Erfahrung gut erkennen, welche Äste noch abgeschnitten oder gekürzt werden müssen, so sein Tipp.

Neupflanzungen

Der Frühling ist auch eine klassische Zeit für die Neupflanzung. Schließlich steht noch der gesamte Jahreszyklus bevor: Wer jetzt pflanzt, frischt seinen Garten rechtzeitig auf, um ihn im Frühling, Sommer, Herbst und Winter in neuem Glanz genießen zu können. Ob ein frühblühender Ranunkelstrauch oder ein sommerliches Rosenbeet, ob eine immergrüne Hecke aus Zwergliguster oder ein Amberbaum mit intensiver Herbstfärbung – die Baumschulen und Gartencenter bieten ein breites Sortiment und beraten, welche Pflanzen für den Garten geeignet sind. Außerdem erfährt man hier, wie einzelne Gehölze gepflanzt, geschnitten und gepflegt werden. Generell ist bei der Pflanzung im Frühling großzügiges Angießen zu empfehlen. Eine Extra-Portion Wasser tut den neuen Pflanzen zum bevorstehenden Austrieb sehr gut.

Kletterpflanzen

Pflanzen, die an Wänden wachsen, bieten die Möglichkeit, den Garten optisch zu vergrößern und ihm eine besondere Atmosphäre zu geben. Unübertroffen sind hierbei Kletterpflanzen wie Wisterien. Ihre hellvioletten Blütentrauben duften herrlich und sind ein echter Blickfang im Frühlingsgarten. Die Farbe Lila wirkt romantisch, passt jedoch nicht nur in einen verträumten Bauerngarten, sondern kann auch in einem minimalistischen Garten als Kontrast eingesetzt werden. Mit kletternden Waldreben (Clematis) werden sommerliche Blütenträume wahr. Hier stehen unzählige Farbvarianten zur Auswahl: von leuchtendem Rot, Orange und Pink bis zu zartem Rosa, Blau-Violett und strahlendem Weiß. Wer hingegen einen Farbakzent für den Herbst sucht, sollte zu Wildem Wein greifen. An einer Mauer oder einem Zaun empor klimmend, bietet er den Sommer über einen schönen Anblick, wenn sich dann aber seine Blätter intensiv rot verfärben, entwickelt sich ein völlig neues Bild.