Farbtrends 2016 - Goldocker

Nach den kühlen Blau- und Grüntönen der vergangenen Jahre brachte 2015 die Wende zu warmen Farben wie Pink, Rot, Kupfer und Erdtönen. Auch künftig bleibt das Farbspektrum warm – aber die Töne werden subtiler und gedeckter. Darauf weisen die neuen Farbtrends aus dem Hause Dulux hin.

 

„Denken Sie an Koralle statt an Orange, an Ocker statt an Gelb und an Mitternachtsfarben statt an Blau – das ist die Farbwelt, die 2016 unser Lebensgefühl ausdrückt“, erläutert Dulux Farbexpertin Christine Gottwald. „Die Farbe des kommenden Jahres ist ein sanftes und gleichzeitig volles Goldocker. Es spiegelt den aktuellen Zeitgeist perfekt wider. Goldocker findet sich als zentrales Element in den Gemälden alter Meister und ist gleichzeitig hochaktuell und in Kunst, Architektur, Fashion und Design im Kommen. Es lässt sich wunderbar kombinieren und bringt Räume zum Leuchten.“

 

Was uns ausmacht: in beide Richtungen schauen

Darüber hinaus hat das Global Aesthetic Center von Dulux vier Schlüsseltrends und Farbwelten ermittelt, die unser Lebensgefühl beeinflussen sollen und wohl eine wichtige Rolle bei der farbigen Gestaltung unserer Wohnräume spielen. Allen gemein sind eine gewisse Spannung und das Ringen um Ausgleich zwischen gegensätzlichen Polen wie Herkunft & Zukunft, Wörter & Bilder, Licht & Dunkelheit, Freiheit & Raster. „Wir sind mit widerstreitenden Meinungen und mit vielen Gegensätzen konfrontiert“, so Christine Gottwald. „Zum Beispiel nutzen wir modernste digitale Technologien, doch Inspirationen für die Zukunft suchen wir in der Vergangenheit. Diese Dualität ist der treibende Einfluss im kommenden Jahr – sie veranlasst uns, stets in beide Richtungen zu blicken.“

 

 

Die Schlüsseltrends der Farben

 

Herkunft & Zukunft

Nur wenn wir wissen, woher wir kommen, können wir unsere Zukunft gestalten. Indem wir Inspiration aus unserer Vergangenheit schöpfen, schaffen wir unsere Identität, bauen Werte auf und gehen die Herausforderungen der Zukunft selbstbewusst an. Diese ausgleichende Haltung spiegelt sich in einer warmen Farbpalette wider. Neutrale Beige-, Braun- und Ockertöne vermitteln ein modernes, zukunftsweisendes Gefühl mit einem leichten Vintage-Touch. Akzentuierende warme Rottöne stehen für das reiche Erbe unserer Geschichte.

 

Wörter & Bilder

Wir kommunizieren über Bilder und posten fast jeden Augenblick unseres Lebens – doch Worte erleben eine Renaissance. Denn die Bilderflut, die wir mit unseren Posts erzeugt haben, verkehrt die Redensart „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ in ihr Gegenteil. Daher wird die Präsenz von Worten und Buchstaben wieder wichtiger; wir nutzen sie sogar als dekoratives Element, beispielsweise im Interior Design. Im Idealfall ergänzen Worte und Bilder einander – so harmonisch wie Tintenblau und Graphitgrau, kombiniert mit modernem pastelligem Pink, weichem Violett und Nude sowie zartminzigen Grüntönen.

 

Licht & Dunkelheit

Wir lieben es hell, doch jetzt entdecken wir die Dunkelheit. Denn wir leiden an „Lichtverschmutzung“, die uns den Schlaf raubt, und wir brauchen die Dunkelheit, um das Licht besser zu sehen. Die flämischen Meister des 17. Jahrhunderts haben es vorgemacht. Ihre Gemälde zeigen, dass das Spiel des Lichts am schönsten aus dunklen Tönen heraus leuchtet. Zum Beispiel aus geheimnisvollen Mitternachtstönen, zu denen zartes Silbergrau und kraftvolles Goldocker Glanzlichter setzen.

 

 

Freiheit & Raster

Wir brauchen einen Rahmen für unser Leben – aber wir müssen auch immer wieder versuchen, ihn zu sprengen. Wir brauchen Grenzen – um immer wieder daraus auszubrechen. Wir sind beunruhigt, wenn wir die Kontrolle verlieren – doch nur so finden wir zu uns selbst. Der moderne urbane Lifestyle sehnt sich nach kontrollierter Unordnung, nach einem Augenblick des Chaos, den wir genießen und dann wieder verlassen können. Dies empfinden wir aktuell als umso wichtiger, je komplexer unser Leben wird. Dieses Gefühl spiegelt sich in einer Palette an spielerischen, heiteren Rot-, Rosa-, Gelb- und Blautönen wider, denen jedoch Schwarz und klare Formen Halt geben.