Raus aus der Wohnung, rein in den Garten: In vielen Haushalten läuft der Grill schon seit den ersten warmen Frühlingstagen auf Hochtouren. Auf der Gartenterrasse, mit einem kühlen Getränk in der Hand und brutzelnden Würstchen auf dem Rost – da passen Einweggrills und klapprige Zehn-Euro-Modelle nicht zum Wohlfühlambiente. Wer öfters grillt, für den lohnt sich schnell ein fest installiertes Modell. Anders als ein mobiler Grill, der ständig von drinnen nach draußen bewegt werden muss, kann er das ganze Jahr im Freien stehen. Gleichzeitig entpuppt sich ein solcher Grill als dekoratives Element für den Garten. Die schönste und stabilste Variante lässt sich mit Klinkersteinen bauen. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten.


Bevor man mit dem Mauern loslegt, muss der Standort ausgewählt werden. „Der Rauch sollte die Nachbarn nicht stören, daher ist es wichtig die häufigsten Windrichtungen an der Stelle zu kennen“, erklärt Heimwerker Manfred Braun in seinem Buch „Bauen mit Ziegelsteinen“. „Auch sollte der Grill nicht zu weit entfernt von Küche und Terrasse liegen, um lange Gehwege zu vermeiden“, sagt der Augsburger. Denn Grillen ist etwas Geselliges und Gemütliches, da will man mit Freunden und Familie in Ruhe draußen verweilen können, ohne dass das Holen von Grillfleisch, Salaten und Getränken aus der Küche zum großen Aufwand wird.

 

Fundament des Gartengrills bauen

An der gewählten Grillstelle wird dann ein Fundament gelegt: Boden 15 Zentimeter ausgraben, an den Seiten mit Holz verschalen und mit Flüssigbeton auffüllen, rät Manfred Braun. Eingelassene Bewährungseisen oder Bewährungsmatten sorgen für zusätzliche Stabilität. Die Betonschicht danach glatt ziehen bis eine ebene Fläche entsteht. Möglich ist auch, eine Betonplatte zu nehmen, die passend zugeschnitten ist. „Ideal für das Fundament sind dicht gewachsene Kies- oder Felsböden“, empfiehlt er. Unkompliziert sind ebenso gepflasterte Terrassen. Hier liegt die erste Mauerschicht auf einem dünnen Mörtelbrett. Sandböden eignen sich hingegen weniger, weil sie absacken können. Bei einem Boden aus Gartenerde rät Braun ein Fundament von 30 bis 40 Zentimeter Tiefe.

 

Stein für Stein zum Gartengrill

Im nächsten Schritt werden die ersten Mauersteine entlang des Grundrisses verlegt. Der Deutsche Heimwerkerverband „DIY Academy“ in Köln rät für die typische Mauerstruktur jede zweite Lage mit einem halben Stein zu beginnen. Die gewünschte Bruchstelle kann mit einem Maurerhammer rundum angekerbt werden, so dass sich die Steine mit einem kräftigen Schlag von Hand teilen lassen. Alternativ empfiehlt Manfred Braun einen Trennschleifer, den man sich im Baumarkt ausleihen kann. Zwischen den Klinkersteinen wird Mörtel verwendet, an besonders heiß werdenden Stellen sollte man aber mit feuerfestem Schamottemörtel arbeiten, so die DIY Academy.

 

Zwischenebenen für Rost und Kohle

Weiter geht es mit dem Einbau von Zwischenebenen für Rost und Kohle. Sie werden mit einer Stützhilfe aus Holz waagerecht zwischen die Grillmauerwände gebaut oder als fertige Betonplatte eingefügt. Zum Auflegen der Grillroste empfiehlt Manfred Braun ebenso zwei Varianten: entweder kürzere, hervorstehende Mauersteine an den Seiten einmauern oder dünne Ziegel verwenden und in diese bohren, um Metalldorne als Halterung einzustecken. Zwei bis drei verstellbare Höhen für den Rost sollten wenn möglich eingeplant werden, so der Experte. Für die Holzkohle setzt er einen zweiten Rost oder eine Metallwanne ein, für die man eine weitere Beton- oder Mauersteinplatte als Boden einplant.

 

Grillroste gibt es in unterschiedlichen Größen im Baumarkt und Gartencenter zu kaufen. „Vor dem Grillbau sollte man sich unbedingt über die Größen informieren“, sagt Braun. Ebbo Christ, Geschäftsführer der German Barbecue Association in Eitorf empfiehlt Roste aus Gusseisen oder Edelstahl. „Der Rost sollte möglichst dick sein. Bei den Stäben ist ein Durchmesser von sechs Millimeter ratsam“, so der Grillkenner.

 

Bauanleitungen für den Gartengrill im Internet

Im Internet finden sich eine Reihe von Anleitungen für den Bau eines Gartengrills, beispielsweise auf den Ratgeberseiten von Grillverbänden, Baumärkten oder Heimwerkerorganisationen. „Möglich ist auch, seine Konstruktion anhand eines Fertiggrills zu planen“, sagt Ebbo Christ. Beispielsweise um einen eigenen Grill aus Edelstahl zu bauen. Christ empfiehlt dickwandiges Stahlblech in Form einer Wanne zu verwenden, an das man ein Ständergerüst schraubt, so dass sich eine Arbeitshöhe von 70 bis 80 Zentimeter ergibt. In die Stahlwanne sollte man Löcher bohren, die über eine Klappe geöffnet werden können, um die Temperatur zu regeln. Die Holzkohle liegt bei dieser Variante auf einem Stahlrost in der Wanne, etwa 30 Zentimeter höher befindet sich ein zweiter Rost für das Grillgut. Für beide Roste müssen dazu Winkel in der Wanne befestigt werden, so Christ. „Noch einfacher ist der Bau eines dreibeinigen Schwenkgrills“, sagt er. „Drei Rohre, eine Metallkette und ein Grillrost – sehr viel mehr braucht man hier nicht.“

 

Holzbacköfen und Smoker zum Selbstbau

Zum Selbstbau eignen sich übrigens auch Barbecue-Smoker und Holzbacköfen. Darauf weist Rudolf Jaeger vom Deutschen Grillsportverein aus Altusried hin. In den Foren der Vereinsseite finden sich einige Hobbyprojekte zum Nachbauen. „Heute besitzen die Menschen oft mehrere Grills“, sagt er. Bis zu fünf Grillvarianten kann man beispielsweise in eine selbstgebaute Outdoorküche integrieren. „Neben einem Gasgrill stehen hier selbst entworfene Modelle für den klassischen Holzkohlegrill, den Holzbackofen und den Smoker-Grill“, so Jaeger.