Geschäftsfrauen und Unternehmer gehören zu ihrer Klientel. Die meisten sind Akademiker zwischen 35 und 70 Jahren. Sie alle suchen mit Simone Janssens Hilfe den Traumpartner fürs Leben. Dabei bedient sich die Kölner Partnervermittlerin der klassischen Methode: Nach einem Gespräch im Büro erhält der oder die Suchende eine Empfehlung aus der Kundenkartei. Mit Erfolg. Oftmals funkt es schon nach den ersten drei Vorschlägen.

Partnervermittlerin Simone Janssen
Die Partnervermittlerin Simone Janssen aus Köln hilft seit Jahrzehnten Singles bei der Partnerwahl. Foto: Evelyn Steinbach

„Es gibt immer eine Chance, sich neu zu verlieben“, sagt Simone Janssen. „Auch wenn die Leute ungern erzählen, dass sie sich über eine Partnervermittlung kennengelernt haben.“ Da spricht man gerade in gebildeten Kreisen nicht gerne drüber.

Wer sich bei Janssens „Wir 2 Partnertreff“ am Gürzenich auf die Couch setzt, kommt meist mit bestimmten Vorstellungen. Alter, Optik und Haltung müssen stimmen. „Gemeinsame Hobbys sind dabei nicht so wichtig“, sagt Janssen. „Es geht um gemeinsame Ziele und ein Niveau auf Augenhöhe.“ Zwischen fünf und fünfzehn Einzelgespräche führen Janssen und zwei Mitarbeiterinnen in der Woche. Häufig sind es Frauen, 40 plus, die zu ihr kommen, einige aus dem Kölner Süden. „Eine Frau zu vermitteln, dauert immer etwas länger als bei einem Mann, da ganz andere Ansprüche da sind“, erklärt Janssen. So appelliert sie an besonders wählerische Kunden, sich auf die Begegnung mit dem oder der Unbekannten erst einmal einzulassen. Auch wenn manchmal nicht alle Wünsche an Mr. oder Mrs. Right in Erfüllung gehen.

Jeder neue Single erhält bei Janssen eine Akte mit einem Persönlichkeitsprofil. Gleichzeitig werden die Daten im agentureigenen Programm „Match Maker“ eingetragen, das passende Paare filtert. Da sie ihren Kunden eine hohe Qualität an Treffern verspricht, wird jedes Computerergebnis genau geprüft. Erfahrung, Intuition und das persönliche Gespräch sind dabei weitere Entscheidungshilfen.

Auf den Beruf der Partnervermittlerin gekommen ist Simone Janssen vor über 20 Jahren. Als sie damals in einer Partnervermittlung jobbt, findet sie das Thema so spannend, dass sie sich mit ihrer eigenen Agentur selbstständig macht. Seitdem führt sie ein kleines Team, kümmert sich um Buchhaltung, Werbung und Kundengespräche.

„Im Grunde sind wir ein ganz normales Dienstleistungsunternehmen“, sagt sie. Kaufmännische Kenntnisse und ein Interesse an der Arbeit mit Menschen setzt sie bei ihren Mitarbeitern voraus. Sowie eine gewisse Bildung und ein seriöses Auftreten, um sich mit ihrer Klientel zu unterhalten. Dabei spiele es keine Rolle, ob man den Job als Diplom-Psychologin oder Hausfrau mit vier Kindern macht, sagt sie. Man muss in der Lage sein, zwischen zwei Menschen vermitteln zu können. Auch aufbauende Gespräche gehören dazu.

Im Gegensatz zu Partnerbörsen im Internet kann Janssen nur Kunden ihrer Agentur verkuppeln. Und die kommen aus der Region Köln, Bonn oder Düsseldorf. Ist die klassische Partnervermittlung da nicht vom Aussterben bedroht? „Nein“, sagt sie, „die Kunden, die im Internet waren, kommen wieder zurück“, sagt sie. Im Netz werde einfach zu viel gelogen. Da kann man sich leicht, zehn Jahre jünger oder zwanzig Kilo leichter machen.

Besser ist es, sich direkt zu treffen. „Am Anfang geben wir nur ein paar Eckdaten wie Name, Alter und Telefonnummer“, erklärt sie. Auch bittet sie darum, keine Fotos auszutauschen. Die unvoreingenommene Begegnung hält sie für erfolgversprechender. Zu dieser sollen die Männer einladen. „Da sind wir etwas altmodisch“, grinst sie. Statt zu einem Candle-Light-Dinner, empfiehlt Janssen, sich für das erste Treffen einen Spaziergang am Rhein vorzunehmen. „Das ist etwas lockerer, als sich beim Essen mit einem noch Unbekannten ständig in die Augen sehen zu müssen“, meint sie. Beim zweiten Treffen steht dann vielleicht schon ein Restaurantbesuch auf beiderseitiger Wunschliste.

Weitere Infos zur Partnervermittlung erhalten Interessierte auf der Internetseite www.wir2-partnertreff.de.