Wanderausritte in die Berge oder Galopp am Strand: Es gibt viele Möglichkeiten, die Landschaft Teneriffas auf dem Pferderücken zu entdecken.

Foto: Evelyn Steinbach

Im Norden führen die Touren häufig durch bezaubernde Wälder oder Vulkanlandschaften. Die Reiter traben entlang einsamer Gebirgspfade inmitten der Natur und genießen imposante Aussichten auf die blühende Nordküste. Der eher karge Süden eignet sich zum Ausreiten in Schluchtengegenden oder an der Küste entlang. Beim Galoppieren am Strand laufen Ross und Reiter auf Hochtouren.

Die Reitställe und Gestüte auf Teneriffa bieten Angebote für Kinder und Erwachsene sowie für Anfänger und Fortgeschrittene an. Unerfahrene Reiter können erst Reitstunden auf dem Hof besuchen, bevor sie einen Ausflug planen. Sie lernen, wie sie richtig im Sattel sitzen, dem Pferd Befehle erteilen, es zum langsamen Schritt auffordern und zum traben, galoppieren und stehen bewegen.

Erfahrene Reiter können sich sofort auf eine Tour begeben. Die Ausritte finden meist in kleinen Gruppen statt und können in unterschiedlichen Längen gebucht werden – angefangen von ein bis vierstündigen Touren über Tagesausflüge bis hin zu mehrtätigen Wanderreiten mit Übernachtung.

Reiten durch die Gebirgsregionen im grünen Norden Teneriffas

Im Norden von Teneriffa gibt es verschiedene Orte, an denen Wanderausritte stattfinden. Im Orotava-Tal nördlich von Puerto de la Cruz führen verschiedene Reitwege durch den Wald. An den Rastplätzen und Aussichtspunkten können die Reiter auf die blühende, bergige Nordküste und die umliegenden Dörfern blicken. Oberhalb von La Orotava und in der Nähe von Aguamansa liegt der Krater La Caldera, ein weiteres beliebtes Reitgebiet. Die Lage ermöglicht einen Panoramablick auf das Orotava-Tal und den im Winter schneebedeckten Teide. Östlich vom Orotava-Tal liegt das Naturschutzgebiet Lagunetas. Hier reiten die Urlauber durch eine ländliche Gegend, vorbei an kleinen Weilern, Häusern und weitläufigen Feldern. Die Berge in dieser Gegend beheimaten endemische Pflanzen wie beispielsweise Lorbeer- und Erdbeerbäume. Auch Turmfalken fliegen gerne über die üppige Landschaft.

Oberhalb von Icod de los Vinos im Ortsteil Cruz del Camino befindet sich ein weiterer Reiterhof mit sieben Pferden und einem Muli, der täglich Ausflüge in die Berge und Wälder anbietet. Dort gibt es beispielsweise Touren, die durch das Wald-Vulkangebiet Laderas am Fuße des Teides führen. Auf der Strecke gedeihen viele kanarische Kiefernbäume mit ihren langen Ästen und Nadeln sowie Lorbeersträucher; Baumheiden, Ginstern oder Zistrosen. Die Pferde laufen auf einem trockenen, warmen Lavasand, der mit Nadeln und Kiefernzapfen übersät ist. Bei Sonnenschein funkeln die Lichtstrahlen durch diesen natürlichen Wald. Hin und wieder treffen die Reiter auf Aussichtspunkte, von denen sich die Nordküste und das Tal um Icod de los Vinos von seiner schönsten Seite zeigt. Weiter im Westen wird der Wald immer spärlicher und es nähert sich eine vulkanreiche Zone. Auf den großen Lavafeldern und dem Gestein gedeihen nur wenige Pflanzen. Manche Touren führen am schwarzen Vulkan „volcan negro“ vorbei, der die Stadt Garachico 1706 verschüttete. Von hier aus haben die Reiter einen hübschen Blick auf den Teide.

Reiten am Strand der Südküste

Auch der Süden lässt sich auf dem Pferderücken erkunden. In der Nähe von Granadilla gibt es zum Beispiel eine Ranch, die Reitausflüge an der Küste oder an verschiedenen Gebirgsschluchten entlang anbietet. Die Gegend ist karger und trockener als im Norden, dennoch bieten sich auch hier abwechslungsreiche Ausritte an. Beispielsweise führen die Bergtouren an Vulkanen und Dörfern vorbei und bis zum Nationalpark Colorada in 1.414 Meter Höhe hinauf. Reiter, die lieber am Strand galoppieren, können von Granadilla zum Strand La Pelada reiten und dort mit den Pferden schwimmen gehen – ein Traum für alle Pferdefans. Neben der Ranch in Granadilla befinden sich weitere Reitställe in San Miguel, Arona und Fañabe.