Windkraft- und Solarstromanlagen sind längst zu gängigen Stromalternativen geworden. Aufgrund der niedrigen Einspeisevergütung nutzen Privathaushalte mit Solarstromanlagen den solaren Strom einfach selbst. Dazu benötigen Photovoltaik-Besitzer einen Solarstromspeicher. 

Zwar ist der Strompreis nach dem Rekordhoch von 2014 im Jahr 2015 das erste Mal seit 1999 wieder gesunken, allerdings nur um 1,1 Prozent auf 28,81 Cent pro Kilowattstunde. Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage zur Produktion von Ökostrom ist daher weiterhin eine sinnvolle Alternative zum reinen Strombezug über den Energieversorger. „Doch die Nutzung des durch Sonnenenergie gewonnenen Stroms hat sich maßgeblich verändert“, sagt Thomas Meyer, Experte für technische Versicherungen bei der ERGO. Bis zum Jahr 2010 sahen Privathaushalte eine Photovoltaikanlage noch primär als Investition, da sie den Ökostrom dank der hohen Einspeisevergütung von mehr als 30 Cent pro Kilowattstunde lukrativ an den Netzbetreiber verkaufen konnten, erklärt er weiter. Im Rahmen des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG) hat die Regierung die Einspeisevergütung reduziert, so dass sie seit Oktober 2015 nur noch bei knapp über 12 Cent liegt. „Aufgrund dessen ist nun ein neuer Trend erkennbar“, meint Meyer.  „Weg vom Verkauf und hin zur Eigennutzung des Solarstroms.“

Solarstromspeicher für einen höheren Eigenverbrauch

Bei manchen Besitzern von Photovoltaikanlagen können die Stromproduktion und tatsächlicher Verbrauch nicht zusammenpassen: Während die Anlage zur Mittagszeit ihren Höhepunkt in der Produktion erreicht, braucht ein privater Haushalt vor allem morgens und abends Strom. Ein Großteil des erzeugten Ökostroms, etwa zwei Drittel, kann ein Anlagenbesitzer daher nicht selbst nutzen. Mit einem Solarstromspeicher (eine Batterie beziehungsweise ein Akku) lässt sich der Anteil des Stroms für den Eigenbedarf auf zwei Drittel steigern.

Produziert die Photovoltaikanlage Strom, wird zunächst der aktuelle Bedarf gedeckt. Was diesen Bedarf übersteigt, wird in der Batterie gespeichert. Erst wenn diese aufgeladen ist, speist die Anlage den Überschuss in das Netz ein. Steigt der Verbrauch zu einem Zeitpunkt, an dem die Solarpanels keinen Strom mehr produzieren – also beispielsweise in der Nacht – wird Energie aus der Batterie entnommen. Dadurch muss ein Photovoltaikbesitzer weniger Strom zukaufen und spart Energiekosten ein.

Konkret: Mit der Speicherung von Solarstrom durch Batterien ist ein Eigenverbrauch von über 70 bis zu 80 Prozent möglich.

Bei Solarstromspeichern gibt es zwei Technologien: Akkus auf Blei-Säure-Basis und solche mit Lithium-Ionen-Technologie. Blei-Säure-Akkus sind in der Anschaffung zwar günstiger, können jedoch weniger häufig ge- und entladen werden (ca. 3.000 mal). Deutlich teurer sind Lithium-Ionen-Akkus. Dafür können sie aber bis zu 7.000 mal und damit häufiger ge- und entladen werden.

Änderungen bei der Förderung von Solarstrom

Auch wenn die Anschaffungskosten für Solarstromspeicher in Form von Batterien im Jahr 2014 um 20 Prozent gesunken sind, liegen sie immer noch bei 5.800 bis 20.000 Euro. Ein staatliches Förderprogramm der KfW-Bank für Solarstromspeicher lief am 31. Dezember 2015 aus. Seit 1. Januar 2016 haben Besitzer von Solarstromanlagen die Möglichkeit, Kredite für Solarstromspeicher im Rahmen der KfW-Programme „Erneuerbare Energien“ und „Energieeffizientes Bauen“ zu beantragen. Darüber hinaus gibt es Prognosen, beispielsweise vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, dass die Anschaffungskosten von Solarstromspeichern weiterhin sinken werden.

Die hohe Investition kann abgesichert werden: beispielsweise über eine Mitversicherung in der bereits vorhandenen Gebäudeversicherung oder mit einer separaten und oft umfangreicheren Versicherung (z. B. auch Schäden durch Ausfall der Anlage). Bei der ERGO Versicherung beispielsweise leistet die Absicherung im Rahmen einer Ertragsgarantie auch Entschädigung, wenn die Photovoltaikanlage den prognostizierten Jahresenergieertrag unterschreitet.