Walken, Joggen oder ein schneller Kick mit Freunden – sich unter freiem Himmel, an der frischen Luft und im Grünen sportlich zu betätigen, macht Spaß und ist Teil heutiger Stadtkultur. Schon bei der Suche nach einer Wohnung oder einem Haus achten viele darauf, dass in der unmittelbaren Umgebung eine Grünfläche liegt, die sich zum individuellen Sporttreiben eignet, damit sich regelmäßige Bewegung flexibel in den Alltag integrieren lässt.

Auch Vereine schätzen die Nähe von Grünanlagen. Ihre Sportplätze grenzen häufig direkt an einen Park oder sie liegen in einer Grünanlage, die mit ihrer Ruhe, ihrer sauberen Luft und erfrischendem Grün eine angenehme Atmosphäre für Sporttreibende schafft. Voraussetzung ist jedoch, dass die öffentlichen Grünflächen regelmäßig gepflegt werden, Raum für Bewegung bieten und so gestaltet sind, dass man sich gern darin aufhält. Aufgrund klammer Kassen sehen sich viele Kommunen gezwungen, an der Qualität des öffentlichen Grüns zu sparen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sieht darin eine Fehlentwicklung.

Bewohner wünschen sich attraktives Grün

Auch die die Bürgerinnen und Bürgern fordern „die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung nach attraktiv gestalteten, vielseitig nutzbaren öffentlichen Grünflächen ernst zu nehmen.“ Bei der konkreten Planung sollen Bürgerinnen und Bürger, Sportvereine und Initiativen aktiv eingebunden werden. Positive Beispiele sind Projekte wie GreenGym, das bereits seit Jahren in England etabliert und auch in Hamburg und anderen deutschen Städten erfolgreich ist. Die Organisatoren setzen auf vielfältige Bewegung im Grünen – unter anderem auch leichter Gartenarbeit. Das Engagement der Stadtbewohner zu fördern, zahlt sich aus: Gelungene grüne Stadträume erhöhen die Lebensqualität und die Attraktivität einer Stadt. Ganze Quartiere können so an Anziehungskraft für Berufstätige und Familien gewinnen. Ein barrierefreier Park mit vielen Sitzgelegenheiten, integriertem Spielplatz und beleuchteten Rundwegen für Spaziergänger, Läufer und Radfahrer wird zu einem wichtigen Begegnungsort, der den sozialen Zusammenhalt und Austausch fördert.

 

Fotos: BGL
Fotos: BGL

Auch der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau setzt sich für die Förderung des urbanen Grüns ein. Landschaftsgärtner beraten Kommunen, gestalten Wasser-, Sport- und Spielflächen und pflegen den Pflanzenbestand – eine wichtige Aufgabe, denn der Wert einer Grünfläche steigt mit ihrem Zustand. Alleen aus schattenspendenden Bäumen, einladende Rasen- und intakte Wasserflächen schaffen optimale Aufenthaltsqualitäten. Hier können Stadtbewohner dem Straßenverkehr entkommen und in Ruhe die Natur erleben. Frische Luft, Pflanzen, Vögel, Insekten – all dies trägt zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Stadtbevölkerung bei. Mit der neuen Initiative „Grün in die Stadt“ verstärkt der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) sein Engagement für mehr städtisches Grün. Ziel der Initiative ist es, Politik, Verwaltung, aber auch die Bevölkerung für die Bedeutung städtischen Grüns zu sensibilisieren.

Als „Grüne Hauptstadt Europas 2017″ sieht sich Essen hier in der Vorreiterrolle und hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Jeder Bewohner soll in höchstens 500 Metern Entfernung von seinem Wohnhaus mindestens eine größere Grünfläche erreichen können. Essen hat dies bereits in 70 Prozent des Stadtgebietes realisiert. Indem einzelne Parks und Grünflächen verbunden werden, entsteht ein Netz aus Erholungs- und Bewegungsräumen.