Die meisten Menschen bringen Teneriffa ausschließlich mit Sonne, Meer und Badeurlaub in Verbindung. Dabei hat gerade die Größte der Kanarischen Inseln so viel mehr zu bieten. Die Landschaft ist extrem abwechslungsreich: Der trockene Süden mit seinen schönen Stränden. Der grüne Norden, der auf Grund der an den Bergen hängenden Passatwolken genügend Feuchtigkeit erhält und somit von Landwirtschaft geprägt ist. Der Nordosten mit dem schroffen Anaga-Gebirge. Der Westen mit dem Teno-Gebirge und den Steilküsten. Und natürlich der vulkanisch geprägte Teide-Nationalpark in der Inselmitte.

Natürlich ist es möglich, große Teile der Insel auf einer Rundfahrt mit dem Mietwagen oder mit Hilfe einer geführten Bustour kennen zu lernen. Aber die richtige Schönheit erfährt man erst, wenn man die ausgetretenen Touristen-Pfade verlässt und sich auf eine Wanderung begibt.

Ausgeschilderte Wanderrouten auf Teneriffa

Teneriffa verfügt über eine große Anzahl offizieller und gut ausgeschilderter Wanderrouten. Für jede dieser Routen existieren Angaben zum Höhenprofil, zur Länge, zum Start- und Zielpunkt und eine kurze Beschreibung. So kann jeder die Routen finden, die vom Schwierigkeitsgrad zu ihm passen. Allerdings sollte man die Routen nicht unterschätzen. Teneriffa ist extrem bergig und die Wanderwege sind nicht mit deutschen Spazierwegen zu vergleichen. Meist geht es über Stock und Stein auf sogenannten Caminos voran. Das sind die alten Verbindungswege zwischen den Dörfern, die sich oftmals an Berghängen entlang ziehen. Die Wanderungen im Teide-Nationalpark verlaufen auf losem Lava-Gestein und insofern ist Trittsicherheit und festes Schuhwerk gefordert, auch Wanderstöcke können hier zusätzlichen Halt geben.

Zur Wanderausrüstung gehören auf jeden Fall auch immer eine warme Jacke und ein Regenschutz. Auch wenn die Kanaren die Inseln des ewigen Frühlings genannt werden, so kann es hier doch empfindlich kalt werden oder man wird durch einen plötzlichen Regenschauer überrascht. Während sich die Urlauber im Süden der Insel bei 25 Grad Celsius knapp bekleidet am Strand aufhalten, liegt die Temperatur im Nationalpark auf Grund der Höhe von ca. 1.800 Metern eher bei 17 bis 18 Grad und auf dem Gipfel des Teide (3718 Meter) sogar bei nur noch 5 Grad Celsius .

Manchmal schaffen es die Passatwolken, die sich meist im Norden der Insel am Teide und an den umliegenden Bergen sammeln, dieses Hindernis zu überwinden und so findet sich der Wanderer unverhofft in mitten einer Wolke wieder. Aber gerade dieses Schauspiel der Wolken ist es, was die Wanderungen im Nationalpark, im Teno- und im Anaga-Gebirge so unvergleichlich macht. Nicht selten kommt es vor, dass man im schönsten Sonnenlicht wandert und die Wolken unter sich wie eine Watteschicht ziehen sieht. Sollte also das Wetter an der Küste einmal nicht so gut sein, lohnt es sich oftmals, in die höheren Regionen der Insel zu fahren. Fast immer wird man auf Teneriffa einen Ort finden, an dem sie Sonne scheint.

Wandern auf Teneriffa das ganze Jahr über

Teneriffa ist ein Ganzjahresreiseziel und auch Wanderungen sind das ganze Jahr über möglich. Einer der schönsten Monate ist jedoch der Mai. Die Insel zeigt sich im üppigen Grün und überall um einen herum blüht es. Das ist auch die Zeit des Teide-Ginsters. Die Hochebene im Nationalpark ist mit einem weißen bis leicht rosafarbigen Blütenmeer überzogen und die Bienen summen eifrig von Strauch zu Strauch.

Aber auch die Zeit über Weihnachten und Neujahr bietet sich zum Wandern an. Auf der Insel und insbesondere in den Touristenzentren herrscht zwar Hochbetrieb, aber sowie man sich ein paar Schritte vom Parkplatz entfernt, kann man ganz in Ruhe eine fantastische Landschaft bewundern.