Nachhaltig zu leben ist gar nicht so schwer. Mit diesen Schritten fangen Sie an.
Ein nachhaltiger, klimafreundlicher Lebensstil ist gar nicht so schwer. Mit diesen Tipps reduzieren Sie jede Menge CO2 und tun noch etwas für Ihre Gesundheit.
1. Ernährung: bio, regional und unverpackt
- Achten Sie beim Einkaufen von Lebensmitteln auf Bio-, Fairtrade- und Nachhaltigkeitssiegel sowie auf regionale Herstellung und saisonale Produkte.
- Bauen Sie Obst- oder Gemüse im eigenen kleinen Garten oder Kräuter in der Küche an. Aus Obst können Sie Saft oder Marmelade herstellen. Ergänzung: In den Großstädten boomt das Urban Gardening. Nutzen Sie also „kollektive Gärten“ der Stadt sowie den eigenen Balkon oder die Terrasse, um Obst und Gemüse anzubauen. Mehr dazu lesen Sie hier (eigener Obstanbau) und hier (Tomaten und Paprika vom Balkon).
- Haben Sie einmal zu viel eingekauft oder eine gute eigene Ernte, frieren Sie die überschüssigen Lebensmittel für den späteren Verzehr ein oder verschenken Sie diese.
- Vermeiden Sie es, Lebensmittel wegzuwerfen.
- Achten sie auf kurze Herstellungs- und Transportketten von Lebensmitteln. Was bringt es, einen Apfel aus Neuseeland im Supermarkt zu kaufen, wenn dieser auch hier wächst?
- Vermeiden Sie Verpackungen und Wegwerfartikel. Nutzen Sie eigene Aufbewahrungsdosen und füllen Sie Lebensmittel ab oder kaufen Sie unverpackte Waren. Nutzen Sie Mehrwegsysteme und greifen Sie auf Glas anstelle von Plastik zurück.
- Greifen Sie auf Leitungswasser zurück statt teures Wasser aus dem Ausland zu kaufen.
2. Wohnen: energiesparsam, ökologisch und mit mehr Upcycling
- Verwenden Sie Reinigungsmittel ohne umwelttoxische Chemie. Bei vielen Verschmutzungen helfen Hausmittel wie Backpulver oder Essig. Mehr zu umweltfreundlichen Putzmitteln hier.
- Gehen Sie achtsam mit Strom, Wärme und Wasser um. Vermeiden Sie Stand-by-Funktionen, schalten Sie das Licht und technische Geräte dort aus, wo Sie es nicht brauchen. Ersetzen Sie alte Glühbirnen durch nachhaltigere Lampen (z. B. LED) und bringen Sie in bestimmten Räumen oder in Gärten Bewegungslichtsensoren an. Weitere Tipps lesen Sie hier.
- Kaufen Sie energieeffiziente Elektrogeräte sowie langlebige und modulare Wohnutensilien.
- Beim Hausbau, Restaurationen oder Renovierungen ist Nachhaltigkeit elemantar. Dabei zählt vor allem die Minimierung des Ge- und Verbrauchs von Energie und Ressourcen. Tipps zu Solarstrom lesen Sie hier.
- Achten Sie bei der Wahl von Wandfarben, Estrichen und Bodenbelägen auf Materialen und Gütesiegel sowie Umweltsiegel (z. B. Blauer Engel) – so ersparen Sie sich viele Schadstoffe.
- Bevor Sie ausrangierte Möbel einfach wegwerfen, überlegen Sie doch mal, ob Sie nicht daraus etwas ganz Neues und Eigenes erschaffen können. Kreative Tipps zum Upcycling lesen Sie hier:
3. Mobilität: Carsharing und öffentlicher Nahverkehr
- Lassen Sie für kurze Strecken das Auto stehen und nutzen Sie stattdessen das Fahrrad oder gehen zu Fuß – so tun Sie sowohl Ihrem Körper als auch der Umwelt einen großen Gefallen.
- Der ÖPNV sowie Bahnfahren sind gute Alternativen.
- Wenn Sie aufs Auto angewiesen sind, bilden Sie Fahrgemeinschaften oder fahren Sie spritsparend. Wenn Sie halten, stellen Sie den Motor ab.
- Für Wenigfahrer kann auch Carsharing oder das Elektroautomobil eine echte Alternative darstellen.
- Vermeiden Sie Flugreisen.
4. Urlaub und Tourismus: achtsam und lieber in der Nähe
- Denken Sie auch im Urlaub an Natur- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit.
- Muss es Urlaub mit dem Flieger sein – oder bietet die eigene Region, das eigene Land vielfältige Erholungsmöglichkeiten? Vermeiden Sie Flugreisen und kompensieren Sie Flugreisen, z. B. durch Pflanzen von Bäumen oder Investitionen in Klimaschutzprojekte.
- Greifen Sie auf Bio- oder Nachhaltigkeitshotels oder -unterkünfte zurück.
- Sind Sie im fernen Ausland unterwegs? Dann unterstützen Sie regionale Wertschöpfungsketten, die Bauern vor Ort und greifen Sie auf örtliche Produkte zurück.
- Suchen Sie lokale und nachhaltigkeitsausgerichtete Restaurants auf.
- Mehr Tipps hierzu lesen Sie unter folgendem Link.
- Buchtipp FAIRReisen.
5. Mode und Schönheit: Bio- und Naturmaterialien
- Kaufen Sie bevorzugt Kleidung, die aus Biostoffen oder recycelten Materialien hergestellt wird, gebrauchte Sachen oder Produkte von Labels, die lokal produzieren. Mehr Tipps zur Biomode lesen Sie hier.
- Achten Sie auf die verwendeten Stoffe sowie Öko- und Nachhaltigkeitssiegel. Reine Stoffe (Baumwolle, Wolle, Polyester etc.) sind Mischstoffen (Baumwoll-Polyester-Mix) vorzuziehen. Tipps zu Bio-Siegeln finden Sie hier.
- Bevor Sie Kleidung wegwerfen, verschenken oder tauschen Sie diese, bringen Sie in Secondhandläden oder kreieren etwas Neues daraus.
- Babykleidung lässt sich auch leasen.
- Achten Sie beim Kauf von Kosmetika stets auf die Inhaltsstoffe.
- Vermeiden Sie synthetische Duftstoffe und Farbstoffe sowie Silikone.
- Vermeiden Sie Mikrokügelchen bzw. Mikroplastik. Achten Sie auf und reduzieren Sie die folgenden Kunststoffarten: Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polytetrafluorethylen (PTFE) und Nylon.
6. Allgemeiner Konsum mit weniger Plastik
- Kaufen Sie regional, saisonal, bio, fairtrade und nachhaltig.
- Gehen Sie auf Flohmärkte oder in Secondhandläden. Vieles ist noch zu gut, um entsorgt zu werden. Das spart sowohl Geld als auch Ressourcen.
- Verwenden Sie Dinge mehrfach oder gemeinsam, z. B. nutzen Sie Tauschbörsen, mieten Sie Sachen, geben Sie Kleinanzeigen auf).
- Steigen Sie auf Ökostrom um.
- Wer Abfall korrekt trennt, schont unsere Umwelt. Zu sortieren sind Bio- und Restmüll, Glas sowie Kunststoff und Altpapier. Batterien und Medikamente dürfen niemals über den Hausmüll entsorgt werden! Sammeln Sie Altpapier und geben es auf Sammelstellen ab.
- Melden Sie „wilde“ (illegale) Müllfunde.
- Vermeiden Sie Verpackungen und Müll. Verwenden Sie wiederverwendbare Verpackungsmaterialien. Nehmen Sie Getränke in eigenen Behältern und Verpflegung in wiederverwendbaren Dosen mit. Verwenden Sie beim Einkaufen langlebige Stoffbeutel anstelle von Plastiktüten.
- Vermeiden Sie Plastik und entsorgen Sie Plastik sachgemäß. (Buchtipp: Weniger Plastik im Alltag)
7. Information und Kommunikation: Gutes Vorbild sein
- Informieren Sie sich über und kommunizieren Sie Nachhaltigkeit. Geben Sie Tipps und Anregungen weiter. Wenden Sie sich bei Fragen direkt an die Hersteller.
- Schalten Sie Stand-by-Einstellungen aus. Schalten Sie auch öfter Ihr Handy aus.
- Ziehen Sie Ladekabel heraus, sobald die Funktion des Ladens erfüllt ist.
- Nutzen Sie Geräte mit sehr guter Energieeffizienzklasse.
- Lebensdauer und Nutzungsdauer sind wichtig: Kaufen Sie langlebige Produkte und nutzen Sie diese auch lange.
- Teilen Sie sich Geräte und Informationsmaterialien mit Nachbar/innen oder Freund/innen.
8. Freizeit: Achtsam leben
- Jährlich finden die Aktionstage für Nachhaltigkeit statt. Machen auch Sie mit!
- Besuchen Sie «Green Events»! Bei Großveranstaltungen entstehen Belastungen durch Verkehr und Abfall. Oberstes Ziel ist stets der nachhaltige Schutz der natürlichen Ressourcen. Lassen Sie keinen Müll fallen und entsorgen Sie Müll sachgemäß. Bilden Sie Fahrgemeinschaften oder nutzen Sie den ÖPNV.
- Auch das Ausführen sportlicher Aktivitäten wirkt sich auf die Umwelt aus. Achten Sie bei der Sportkleidung auf das Material sowie umweltschonende Herstellung.
- Kaufen Sie Spielzeug aus nachwachsenden Rohstoffen (Holz, Bambus) und ohne Schadstoffe in Farben und Lacken. Stellen Sie Spielzeug selbst her – es gibt zahlreiche Anleitungen für kreative Ideen, bei denen Kinder auch selbst mitwirken können.
- Lassen Sie gern häufiger die digitale Welt ruhen und legen Sie Smartphone, PC, E-Reader und Co. beiseite. Greifen Sie zu einem klassischen Buch. Spielen Sie öfter mit Familie und Freunden. Erhalten Sie Bindung oder bauen Sie Bindung wieder auf.
- Nehmen Sie Getränke und Essen in eigenen Behältnissen mit.
- Sammeln Sie unterwegs öfter einmal Müll und entsorgen Sie diesen sachgemäß.
9. Bildung und lebenslanges Lernen
Es gibt unterschiedliche Bildungsangebote, welche das Thema „Nachhaltigkeit“ im Fokus haben. Dazu zählen grundständige oder weiterbildende Studiengänge, Zertifikatsprogramme, Vorträge oder engagierte Vereinigungen oder Gruppen, z. B. Agenda 21, Carlowitz-Gesellschaft e. V., NATUC etc. Nachhaltige Berufsfelder sind z. B. Wasserwirtschaft, Waldwirtschaft oder Städteplanung.
10. Arbeit und Geldverdienen: Andere zu mehr Nachhaltigkeit animieren
- Engagieren Sie sich in Netzwerken zur nachhaltiger(en) Arbeitswelt.
- Gestalten Sie Ihre gesamte Wertschöpfungskette grün und nachhaltig. Schaffen Sie Geräte an, die Umwelt- und Sozialsiegel aufweisen, z. B. Blauer Engel, Cradle to Cradle Certified™ Product Standard etc.
- Nutzen und implementieren Sie nachhaltige Verhaltenscodices, Zertifikate und Managementsysteme in Ihre Arbeitswelt, z. B. Deutscher Nachhaltigkeitskodex, EMAS, ILO, ISO 26000, ISO 14001, OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, OHSAS 18001, UN-Konvention gegen Korruption, UN Global Compact, UN-Menschenrechtserklärung etc.
- Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden oder Kolleg/innen zu nachhaltigen Verhaltensweisen und honorieren Sie diese. Seien Sie ein Nachhaltigkeitspionier – als Chef/in oder Mitarbeiter/in.