Orchideen bringen einen Hauch von Eleganz und Exotik in die Wohnung. Ihre Stängel schwingen graziös empor – bis zu den Blüten, die in Form und Farbe vollendet sind. Damit dies so bleibt, sollten Sie folgende Pflegetipps beachten.

 

Orchideen kommen ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern, die meisten Arten sind in Mittel- und Südamerika sowie Asien beheimatet. Sie wachen größtenteils als Aufsetzerpflanzen auf Bäumen, um genügend Licht zu bekommen. Dabei ernähren sie sich nicht von den Bäumen, sondern nehmen durch ihre frei hängenden Wurzeln Nährstoffe aus der Luft und dem Regenwasser auf.

Orchideen-Arten

Schmetterlingsblume
Foto: Scheurich

Insgesamt werden weltweit etwa 600 Orchideengattungen gezählt und rund 30.000 Arten in freier Natur. Dank moderner Zuchtverfahren gedeiht die Orchidee auch als Topfpflanze in der Wohnung. Hier handelt es sich hauptsächlich um Kreuzungen, da sie pflegeleichter als reine Naturformen sind.

Die Phalaenopsis – auch Schmetterlings- oder Malayenorchidee genannt – ist die beliebteste Art, da sie das ganze Jahr über blüht und selten eine Ruhepause einlegt. Häufig gekauft werden auch Dendrobien, Cattleyen, Cymbidien, Vanda, Oncidien und die Stiefmütterchen-Orchidee Miltoniopsis.

In durchsichtige Töpfe pflanzen

Orchideen gedeihen in einem wasser- und luftdurchlässigen Substrat aus Rinde, etwas Torf, Styropor und anderen Zusätzen. Die normale Blumenerde können Sie hier nicht verwenden, da sie die Wurzeln abdeckt und die Orchidee zu Faulen beginnen würde.

Der Topf sollte möglichst transparent sein. So können die Wurzeln Licht aufnehmen und sich im Sockel des Topfes frei entfalten. Es empfiehlt sich, auf den Grund des Übertopfes eine Tonscherbe oder eine Schicht Blähton zu legen. Da die Pflanze nicht im Wasser stehen darf, wird nachträglich ausfließendes Wasser von dieser Schicht aufgenommen. Alle zwei bis drei Jahre sollten Sie die Orchidee umtopfen, abgestorbene oder beschädigte Wurzeln herausschneiden und neues Substrat verwenden.

Nicht zu viel gießen

BBH_Cymbidium
Foto: BBH

Die meisten Pflanzen sterben, weil Sie übergossen werden. Auch die Orchidee reagiert bei Staunässe mit Wurzelfäule. Beachten Sie daher folgende Regeln:

Ob die Pflanze Wasser braucht, erfahren Sie, indem Sie sie kurz anheben. Erscheint die Pflanze ungewöhnlich leicht, müssen Sie sie gießen. Ist der Topf noch schwer, warten Sie besser noch mit dem Gießen. Auch am Verhalten der Stängel und Blüten merken Sie, ob die Orchidee Wasser braucht: Wächst die Pflanze und bilden sich neue Triebe oder Blüten, braucht sie mehr Wasser. Zeigt Sie kein aktives Wachstum und ruht, schränken Sie das Gießen ein.

Zum Gießen eignet sich warm-weiches Wasser. Im Sommer können Sie etwa zwei Mal pro Woche gießen. Im Winter reicht oft einmal pro Woche. Überschüssiges Wasser sollten Sie gleich nach dem Gießen abschütten. Wassertropfen auf den Blättern am besten vermeiden oder direkt abwischen, da sich sonst Pilze bilden können.

Die Düngezeit beginnt im März und endet im Oktober. Üblich sind ein bis zweimal monatlich, vorausgesetzt an der Pflanze wächst ein Trieb.

Bester Platz: Fensterbank

Ein guter Standort für Orchideen ist ein heller Platz auf der Fensterbank oder in Fensternähe. Volle Sonne lehnen die meisten Orchideen ab, besser sind West- oder Ostfenster. Hier fällt morgens und abends die schwache Sonne auf die Pflanze, am Mittag zieht die direkte Sonneneinstrahlung vorbei. Arten und Kreuzungen der Cattleya und Vanda können auch schon mal am Südfenster stehen, sie vertragen oft mehr Licht. Im Hochsommer aber lieber in den Schatten einer größeren Pflanze stellen.

Die optimale Raumtemperatur sollte zwischen 18 und 25 Grad liegen, eine Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent reicht in der Regel aus. Im Winter die Pflanze vor direkter Heizungsluft schützen, sonst vertrocknen die Blätter.

Ruhepause

Einige, aber nicht alle Orchideen machen einmal im Jahr eine Ruhepause. Sie wachsen und blühen dann nicht mehr. In dieser Zeit sollten Sie weniger gießen, das Düngen einstellen und die Temperatur runterstellen. Versucht man die Ruhepause zu unterbrechen, wachsen zwar Blätter, aber keine Blüten.