Für viele hat sich der berufliche Alltag seit letztem Jahr komplett verändert. Der Weg ins Büro wurde durch das Arbeiten im Homeoffice oft auf wenige Meter reduziert. Was CO2 beim Pendeln mit dem Auto einspart, aber zuhause auch den Strombedarf erhöht.

Die HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung schätzt, dass sich der Stromverbrauch für einen 1-Personen-Haushalt um bis zu 20 Prozent erhöhen kann. Den Berechnungen liegen Verbrauchswerte für einen zusätzlichen Desktop-Rechner, häufiges Kochen, mehr Beleuchtung und höherer Fernseh-Konsum aufgrund mangelnder Alternativen für die Abendgestaltung zugrunde. Bei einem 4-Personen-Haushalt, in dem zwei Personen im Homeoffice arbeiten, kann der Anstieg bis zu 30 Prozent betragen. 

Den Stromverbrauch zuhause können wir durch das eigene Nutzungsverhalten auch während der Arbeitszeit stark beeinflussen, sodass hier ein großes Einsparpotential liegt. Wie das möglich ist, zeigen die acht Tipps zum klimafreundlichen Arbeiten im Homeoffice.

 

1. Klimafreundliche Computer: Laptop besser als PC

Bei gleicher Nutzung ist ein Laptop in der Regel deutlich energieeffizienter als ein Desktop-PC, denn ein durchschnittlicher Desktop-PC benötigt ca. 60 Watt Leistung, wohingegen ein herkömmlicher Laptop mit ca. 15 Watt auskommt. Wer seinen Desktop-PC durch ein Laptop ersetzt, kann demnach bis zu 75 Prozent Strom einsparen.

 

2. Klimafreundliche Internetverbindung: Router über Nacht ausschalten

Der Router ist ein Dauerverbraucher im Haushalt. Über Nacht sollte er wie viele andere technische Geräte ausgeschaltet werden. Einige Router verfügen über einen automatischen Energiesparmodus, der aktiviert wird, wenn das Gerät über eine gewisse Zeit nicht genutzt wurde.

 

3. Klimafreundliche Web-Konferenz: Kamera öfters ausschalten

Eine Stunde Videokonferenz verursacht einen CO2-Ausstoß von bis zu 1.000 Gramm. Wer ganz auf die Kamera verzichtet, kann bis zu 96 Prozent der verursachten Emissionen einsparen. Das hat eine neue Studie von Purdue University, Yale University und vom Massachusetts Institute of Technology herausgefunden.* Es empfiehlt sich also, die Videonutzung dort, wo es möglich ist, auf das Wesentliche zu reduzieren.

 

4. Klimafreundliche Arbeitsplatzbeleuchtung: Schreibtisch am Fenster

Neben dem Einsatz energiesparender Leuchtmittel ist es sinnvoll, den eigenen Arbeitsplatz in der Nähe des Fensters zu platzieren, um natürliche Beleuchtung so gut wie möglich nutzen zu können.

 

5. Klimafreundliche PC-Pause: Ruhemodus aktivieren

Wer den Stromverbrauch seines Computers senken will, schaltet den Bildschirmschoner aus. Dieser verhindert nämlich, dass sich der PC in den noch sparsameren Ruhezustand versetzt. Besonders in längeren Pausen, in denen der Computer nicht genutzt wird, empfiehlt sich der Ruhemodus. Dabei ist der PC zwar ausgeschaltet, im Vergleich zu einem Neustart allerdings schneller wieder einsatzbereit.

 

6. Klimafreundlicher Kaffee: Thermoskanne statt mehrfach die Maschine zu betätigen

Statt pro Tag mehrfach frischen Kaffee zu kochen, ist es energetisch sinnvoll, eine große Portion zuzubereiten und diese in einer hochwertigen Thermoskanne für viele Stunden warm zu halten. Rund die Hälfte an Strom spart zudem, wer das Brühen der Kaffeemaschine überlässt, statt Wasser im Topf heiß zu machen und auf „Großmutter“ Art mit Filter zu brühen.

 

7. Klimafreundliches Mittagessen: Vorkochen für mehrere Portionen

Es empfiehlt sich, gleich mehrere Portionen, die für mehrere Tage reichen, zu kochen. Das ist nicht nur bequem, sondern spart auch eine Menge Energie. So muss das Mittagessen nur aufgewärmt und nicht jeden Tag neu zubereitet werden. Kleine Mengen bis 500 Milliliter, also einzelne Portionen, lassen sich am sparsamsten in der Mikrowelle aufwärmen, für größere Mengen ist der Topf besser.

 

8. Klimafreundlicher Feierabend: Alle Arbeitsgeräte vom Netz nehmen

Es lohnt sich, zum Feierabend Computer, Bildschirme, Scanner und Drucker komplett vom Stromnetz zu trennen, denn viele Geräte verbrauchen auch dann noch Strom, wenn sie vermeintlich ausgeschaltet sind. Durch schaltbare Steckdosen ist dies ganz einfach möglich.