Schränke, Regale und Waschtische im Bad müssen einiges aushalten: Ständig wechselnde Luftfeuchtigkeit, hohe Temperaturen sowie Spritzwasser, Dämpfe und kosmetische Sprays. Worauf bei der Pflege und beim Kauf von Badezimmermöbeln zu achten ist – hier ein Überblick.
Längst nicht jedes Möbelstück ist den Bedingungen im Bad gewachsen: Während und nach dem Duschen oder einem heißen Bad wird die Luft im Badezimmer zusehends feuchter und meist auch wärmer – Scheiben und Spiegel beschlagen, im Extremfall ist die Feuchtigkeit sogar auf den Möbeloberflächen zu erkennen. Was jetzt hilft? Lüften! „Zeitnah nach dem Duschen oder Baden sollte für rund zehn Minuten das Badezimmerfenster vollständig geöffnet werden, damit die Feuchtigkeit entweichen und trockene Luft einströmen kann“, erklärt Jochen Winning, Geschäftsführer der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel. Nach einem ausgiebigen Dampfbad sowie bei Wasserspritzern sollten Möbeloberflächen zudem ohne Rückstände trocken gewischt werden, um Schäden und unschönen Flecken vorzubeugen.
Anspruchsvolles Klima im Badezimmer
Beim Lüften sinkt die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer von 80 bis 90 Prozent auf ca. 40 bis 60 Prozent. Die Luft wird trockener und kühlt sich zumeist etwas ab. Für gute Badmöbel seien diese alltäglichen Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit kein Problem, sagt der Möbelexperte. Wohl aber für Möbel, die nicht explizit für das Badezimmer vorgesehen sind. Ihnen drohen durch den falschen Standort unansehnliche Oberflächen. Aber auch ein Sicherheits- und Gesundheitsrisiko durch Wasser- und Quellschäden oder Schimmelpilze kann von ihnen ausgehen. „Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, sich für die richtigen Möbel zu entscheiden sowie regelmäßig und richtig zu lüften. Das bedeutet auch, dass das Badezimmer nicht in die Wohnung hinein, sondern immer durch ein Fenster nach außen gelüftet werden sollte, um keine Feuchtigkeitsschäden in anderen Wohnbereichen zu riskieren“, so der Experte.
Geeignete Badezimmermöbel erkennt man am RAL-Gütezeichen „Goldenes M“
Doch wie erkennt man geeignete Badezimmermöbel? „Im Möbelhandel ist es so gut wie unmöglich, die Material- und Verarbeitungsqualität von Möbeln zu bewerten“, weiß Winning. Um dennoch den badezimmertauglichen Schrank zu finden, gibt es objektive Qualitätskontrollen, bei denen Möbel genau unter die Lupe genommen werden, noch bevor diese in den Handel kommen.
Umfassende Kontrollen finden bei Möbeln statt, die mit dem RAL Gütezeichen „Goldenes M“ ausgezeichnet werden. Diese müssen sowohl allgemeine Qualitätsanforderungen als auch Segment-spezifische Kriterien erfüllen. Für Badezimmermöbel mit dem „Goldenen M“ bedeutet dies, dass sie ihre einwandfreie Funktionalität und Sicherheit sowie Langlebigkeit, Gesundheits- und Umweltverträglichkeit bereits unter badezimmerähnlichen Bedingungen im Prüflabor nachgewiesen haben. „Sie haben hoher Luftfeuchtigkeit, Spritzwasser & Co. erfolgreich die Stirn geboten und damit ihre hohe Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt“, sagt Winning und gibt noch drei Pflegetipps für Badezimmermöbel: „Nasse Handtücher sollten gut durchlüftet zum Trocknen aufgehängt und nicht länger auf einer Möbeloberfläche liegen gelassen werden. Zudem sollten die Möbel regelmäßig mit einem nur leicht feuchten Baumwolltuch und auf jeden Fall ohne scharfe Badreiniger wie Scheuermilch abgewischt werden. Rückstände von Zahnpasta oder Kosmetika sollten möglichst sofort mit warmem Seifenwasser und einem weichen Baumwolltuch vorsichtig entfernt werden.“