Nach dem Erfolg von Bio-Lebensmitteln erwarten Trendforscher den nächsten Öko-Boom in der Mode. Doch welches Textilsiegel steht wofür? Hier ein Überblick.
Euroblume
Umweltzeichen der Europäischen Kommission. Kennzeichnet Textilien und andere Konsumgüter, die von der Herstellung bis zur Entsorgung geringere Umwelt- und Gesundheitsbelastungen verursachen als vergleichbare Produkte. Geachtet wird vor allem auf geringere Schadstoffwerte und weniger Wasserverschmutzung. Aus Biobaumwolle oder fair gehandelt muss das Textil nicht sein.
Zeichen des gemeinnützigen Verbands TransFair. Zertifiziert nach den Kriterien des Dachverbandes Fairtade Labelling Organisation International (FLO) und kümmert sich primär um soziale Standards während des Herstellungsprozess von Lebensmitteln und Baumwolle in Entwicklungsländern: Sozialverträgliche Arbeitsbedingungen, Zahlung eines fairen Preises, Gleichberechtigung von Frauen.
Global Organic Textil Standard (GOTS)
Internationales Siegel für ökologische Baumwolle aus mindestens 90 Prozent Naturfasern. Zehn Prozent können synthetische Fasern oder Viskose sein. Sportbekleidung, Socken und Leggins dürfen bis 25 Prozent synthetische Fasern enthalten. Textilverbände aus Deutschland (IVN), England (Soil Association), USA (OTA) und Japan (JOCA) haben sich zusammengeschlossen, um das GOTS-Siegel zu etablieren. Neben Biobaumwolle wird auch die Einhaltung von sozialen Standards in der Produktionskette zertifiziert.
Zeichnet Textilien aus, die zu zehn Prozent aus kontrolliert biologischen Anbau stammen und gesundheitlich unbedenklich sind. Dabei wird die gesamte Produktionskette von unabhängigen Kontrolleuren betrachtet. Das Siegel ist eine Eigenmarke der Firma Novotex.
Hautfreundlich, weil Schadstoff geprüft
Hauseigenes Öko-Label der OTTO-Gruppe, das schadstoffgeprüfte Textilien aus Natur-, Chemie- und Mischfasern kennzeichnet. Das Siegel wird von einem der Öko-Tex Institute vergeben, die das Endprodukt nach dem Standard 100 überprüfen.
Siegel des Textilversandhauses Hessnatur für schadstofffreie Textilien. Die Baumwolle ist zum großen Teil „bio“ und stammt aus eigenen umwelt- und sozialverträglichen Anbauprojekten. Hessnatur legt Wert auf fairen Handel und kooperiert mit der Fair Wear Foundation aus den Niederlanden. Zertifizierte Baumwolle entspricht den Richtlinien des Internationalen Verbandes der Naturtextilwirtschaft.
Naturtextil zertifiziert BEST
Qualitätszeichen des Internationalen Textilverbandes. Kennzeichnet Textilien aus 100 Prozent ökologischen Fasern. Im Augenblick das maximal realisierbare Niveau.
Textiles Vertrauen nach Öko-Tex Standard 100
Fertige Produkte mit diesem Siegel werden auf Schadstoffe kontrolliert, zum Beispiel auf verbotene Farbmittel, Weichmacher oder Krebs und Allergie auslösende Stoffe. Wird von der Internationalen Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textilökologie (Öko-Tex) vergeben.
Textiles Vertrauen 100plus nach Öko-Tex Standard 1000
„Textiles Vertrauen 100plus“ baut auf dem Öko-Tex Standard 100 auf und ergänzt ihn um ökologische und soziale Faktoren im Herstellungsprozess.
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Sehr interessanter Artikel. Ich interessiere mich sehr für die ganze Bio Welt und Bio Lebensmittel. Stimmt, jetzt sind auch Textilien sehr im Trend, aber ich finde wichtig, dass man, wie mit Lebensmitteln, die Siegel kennt. Es ist wichtig, eine vernünftige Auswahl zu machen, wenn man etwas kauft, sonst verliert das ganze seinen gründlichen Sinn.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Siegel „GOTS“ am aussagekräftigsten ist. Weil: zum einen garantiert es einen fairen Handel der Textilien, zum anderen sein Material aus Bio-Baumwolle.