Salbei, Thymian oder Rosmarin - Viele Kräuter lassen sich auf der Fensterbank oder auf dem Balkon selbst ziehen. Eine Anleitung.

Salbei, Thymian oder Rosmarin – nicht nur Profiköche bevorzugen frische Zutaten aus der Natur. Längst haben aromatische Gewürze die heimischen Fensterbänke, Balkone und Gärten erobert. Denn Kräuter selbst anzubauen, ist gar nicht so schwer.

Bei der eigenen Kräuterzucht ist nicht nur die Frische garantiert. Den Anbau kann man auch ökologisch gestalten, mit Bio-Samen, Bio-Pflanzen, Komposterde und dem Verzicht auf chemischen Dünger. So gedeihen die Kräuter in Bio-Qualität.

Anbau von Kräutern im Garten

In jedem Garten findet sich ein Plätzchen für ein kleines Kräuterbeet. Da die meisten Kräuter ursprünglich aus den warmen Ländern rings um das Mittelmeer kommen, lieben sie Wärme und Licht. Eine helle Stelle und eher karge Böden sind ideal für Rosmarin, Lavendel, Thymian und Bohnenkraut. Kräuter, die von heimischen Wildpflanzen abstammen, wie zum Beispiel Pfefferminze oder Schnittlauch, mögen es eher feuchter. Ratsam für alle Gewürzkräuter ist ein möglichst windstiller Standort.

Beim Kräutersäen sollten die Samen nicht zu dicht nebeneinander liegen. Basilikum, Bohnenkraut, Borretsch, Dill, Kerbel, Kresse, Majoran und Petersilie werden nur leicht in die Erde geklopft. Kresse und Basilikum keimen am Licht und dürfen nicht mit Erde bedeckt werden. Nach dem Säen die Erde mit einer Sprühflasche befeuchten und mit Frischhaltefolie abdecken. Sobald die Keime sprießen, die Folie abnehmen und an der frischen Luft wachsen lassen.

Kräutergarten auf dem Balkon

Wer keinen Garten besitzt, kann auf die Fensterbank oder auf Balkon und Terrasse ausweichen. Küchenkräuter können mit den ersten Sonnenstrahlen im April nach draußen. Geeignete Gefäße sind Töpfe, Kübel oder Blumenkästen mit mehreren Löchern im Boden, damit das Wasser ablaufen kann.

Kräutergarten trend4ward.de/trendblogBeim Setzen der Kräuter zuerst eine Schicht Tongranulat, Blähton oder Tonscherben auf den Topfboden geben, das ist gut für den Wasserabfluss. Danach zusammen mit der Pflanze, Kompost, Pflanzen- oder Gartenerde eingeben. Wichtig ist hierbei das Mischverhältnis. Sauerampfer, Kerbel, Petersilie und Pfefferminze bevorzugen ein Gemisch aus Gartenerde und humusreichem Kompost im 1:1 Verhältnis. Etwas feinere Erde bevorzugen Schnittlauch, Dill, Zitronenmelisse, Liebstöckel und Bohnenkraut (1/3 Kompost, 2/3 Gartenerde). Mittelmeer-Kräuter wie Salbei, Thymian, Rosmarin, Estragon und Majoran pflanzt man in eine Mischung aus 1/3 Kompost, 1/3 Gartenerde und 1/3 Sand.

Die Pflege und der beste Standort auf dem Balkon gestaltet sich von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich: Während Rosmarin, Lavendel, Salbei, Oregano und Thymian gerne an einem sonnigen Platz stehen, sollte die Minze lieber vor starker Mittagssonne verschont bleiben.

Gießen nicht vergessen! An warmen Tagen trocknen kleine Töpfe schneller aus als im Beet. Gefäße mit Wasserreservoir oder einer automatischen Bewässerung erleichtern die Pflege. Feuchte Erde benötigt man für Baldrian und Minze, für die Brunnenkresse darf diese sogar nass sein.

Tipp: Am besten nur die Kräuter im Kasten oder Topf zusammen pflanzen, die Licht und Wasser in gleicher Menge mögen.

Ernten lässt sich der Kräutergarten in kleinen Mengen mehrmals im Jahr, am besten jedoch frisch zum Mittag- oder Abendessen.

 


Ratgeber Bio-Kräuter

Woran erkennt man Bio-Kräuter?

Kräuter und andere Lebensmittel stammen aus mindestens 95 Prozent ökologischem Anbau, wenn sie das Bio-Siegel tragen. Es garantiert, dass sie nach den EG-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau produziert und kontrolliert worden sind. Erzeuger, Verarbeitungs- und Importunternehmen müssen sich regelmäßigen Kontrollen unterziehen, erst dann können sie ihre Produkte als „Bio“ oder „Öko“ bezeichnen. Dabei werden die Rezepturen, die Menge an eingekauften Rohstoffen sowie der Herstellungsprozess bis zum fertig verpackten Produkt kontrolliert.

Was kennzeichnet den Öko-Landbau?

Ökologische Landwirtschaft zu betreiben bedeutet, gesunde, unbelastete und schmackhafte Lebensmittel zu erzeugen und dabei die natürlichen Ökosysteme zu schonen.

Die landwirtschaftlichen Betriebe achten darauf, dass

…keine Gentechnik eingesetzt wird,

… auf chemische synthetische Pflanzenschutzmittel und mineralischen Stickstoffdünger verzichtet werden,

…die Bodenfruchtbarkeit erhalten bleibt,

…Tiere artgerecht gehalten werden,

…viel weniger Zusatzstoffe verwendet werden (nur 47 von über 300 sind erlaubt; verboten sind sämtliche Süßstoffe und Stabilisatoren sowie synthetische Farbstoffe, Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker),

…mit Energie, Rohstoffen und Reserven bewusst umgegangen wird und

…sie Sicherheit und Transparenz gewährleisten, indem sie sich an europäische Richtlinien halten.