Sie hat es aus Süd- und Mittelamerika über Afrika und Asien bis auf unsere Teller geschafft: Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) ist eine weitverbreitete, vitaminreiche und vor allem schmackhafte Knolle, deren Anbaugebiete in tropischen Erdteilen liegen. Neue Sorten machen nun die Batatenkultur auch im heimischen Garten möglich, da ihre Vegetationszeit nur gut 100 Tage beträgt.

Als Zierpflanze wächst die Süßkartoffel schon länger in deutschen Privatgärten. Unter dem Namen Knollen-, Prunk- oder Prachtwinde ist die Kletterpflanze bislang bekannt. Ihre Knollen kommen jedoch geschmacklich nicht an die der Fruchtsorten heran. Zur Auswahl stehen ‚Burgundy‘ mit typisch orangefarbenen Knollen, ‚Murasaki‘ mit weißem Fruchtfleisch und ‚Bonita‘, die aufgrund ihrer gelben Farbe an Kartoffeln erinnert. „Ihre langen Triebe sollte man davon abhalten, erneut zu wurzeln, um das Wachstum der Knollen zu fördern. Hierzu deckt man den Boden rund um die Pflanze mit Mulchfolie ab oder bindet die Triebe nach oben“, empfiehlt Markus Kobelt von Lubera. Drei Stäbe, die am oberen Ende miteinander verbunden sind, bilden für die Pflanze eine einfache, aber wirkungsvolle Rankhilfe. Diese „Tipikultur“ ist ein Hingucker, auch im Topf für Balkon oder Terrasse, besonders da sich zwischen den grünen Blättern kleine Blüten bilden. Wichtig ist es, einen sonnigen Standort auszuwählen und nur mäßig zu düngen.

Erntezeit im Herbst

Geerntet werden die selbstgezogenen Süßkartoffeln nach dem ersten Frost. „Da beschädigte Knollen schnell faulen, sollten Sie diese vorsichtig ausgraben“, so Kobelt. „Mit Wasser gesäubert legt man die Süßkartoffeln am besten einige Stunden zum Trocknen in die Sonne. Nach etwa einer Woche in warmen Räumen, können sie in Zeitungspapier eingewickelt monatelang kühl gelagert werden.“ Richtig schmackhaft sind die Bataten erst nach zwei- bis dreiwöchiger Lagerung, da sich in dieser Zeit ein Teil der Stärke in Zucker umwandelt. Schließlich trägt die Süßkartoffel ihren Namen nicht ohne Grund: Mit der Kartoffel ist sie zwar nur entfernt verwandt, ihre natürliche Süße macht sie jedoch weltweit zu einem beliebten Gemüse. In Japan wird sie sogar als Süßspeise serviert.

Beta-Carotin und Vitamin A

Ernährungsberater empfehlen die Süßkartoffel aufgrund ihrer zahlreichen gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffe. Für ihre typisch orange Farbe ist der hohe Anteil von Beta-Carotin verantwortlich, ein Provitamin, dass bei der Zellbildung und der Funktionsfähigkeit der Haut wichtig ist. Daneben sind Süßkartoffeln Lieferant für Vitamin A – bedeutsam für die Knochenheilung und während der Schwangerschaft für die embryonale Entwicklung. Neben weiteren Vitalstoffen enthalten Süßkartoffeln vor allem Stärke. Ebenso wie Kartoffeln oder Mais sind sie daher ein echter Sattmacher, der kombiniert mit ballaststoffreichem Gemüse zu einer vollwertigen Mahlzeit wird. Die Zubereitungsarten sind vielfältig: neben kochen, dampfgaren oder braten, kann man Bataten auch backen, frittieren oder roh servieren. Da sie weltweit verbreitet sind, reichen Rezeptvarianten von exotischen Suppen mit Kokosmilch bis zu herzhaften Grillpfannen mit italienischen Kräutern. In den USA dürfen sie beim traditionellen Truthahnmenü an Thanksgiving nicht fehlen. Wer Süßkartoffeln im eigenen Garten anbaut, kann auch die afrikanische Variante ausprobieren. Hier werden nicht die Knollen, sondern die frischen grünen Blätter ähnlich wie Spinat zubereitet. Weitere Informationen zur Pflanzung und Pflege von Süßkartoffeln sind auf www.lubera.com zu finden.