Als „Superfood“ bezeichnet man heute Nahrungsmittel aus aller Welt, die besonders viele Vitamine und andere gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe enthalten. Chiasamen, Goji, Matchatee und Ginseng, Stevia, Spirulina und roher Kakao – in ihren Herkunftsländern werden sie seit Jahrhunderten als Gewürze, Nahrungs- und Heilmittel verwendet.
Bisher gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, ob eine Ernährung, bei der besonders viele Superfoods verwendet werden, tatsächlich einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat. Auch mag man über den Modebegriff die Nase rümpfen. Andererseits sind Superfoods eine Alternative. Sie wecken Neugierde und Lust, exotische Geschmacksnuancen und naturbelassene Zutaten zu entdecken. Einige Superfoods – vor allem Beeren – kann man sogar im Garten anbauen und sich frisch vom Strauch gepflückt schmecken lassen.
Exotisches Superfood: Goji und Aronia
Heidelbeeren und roter Holunder
Auf der Liste der Superfoods stehen aber nicht nur Exoten, sondern auch Beeren, die in hiesigen Wäldern wachsen – zum Beispiel Heidelbeeren. „Wir haben verschiedene Heidelbeer-Neuzüchtungen im Lubera-Sortiment – aber ebenso die Waldheidelbeere Sylvana, deren Früchte im Gegensatz zu Kulturheidelbeeren nicht nur außen, sondern auch innen blau sind“, erklärt der Schweizer Obstzüchter Kobelt. Eine seiner ungewöhnlichsten neuen Heidelbeeren ist die Sorte Blautropf®. Wie ihr Name verrät, trägt sie tropfenförmige Beeren. Im Garten ist der kompakte Strauch mit seinen roten Blüten ein echter Hingucker. Wenn die Blautropf-Beeren reif sind, schmecken sie angenehm süß und eigenen sich als Topping zu Frozen Joghurt, als Blaubeer-Muffin oder im Müsli. Holunderbeeren sollte man hingegen nicht frisch verzehren. Sie enthalten Sambunigrin, das zu Magenbeschwerden führen kann. Durch Erhitzen zerfällt dieser Stoff, weshalb Holunder meist dampfentsaftet oder zu Gelee und Marmelade verarbeitet wird. Holundersaft ist ein bewährtes Hausmittel bei Erkältungen und Fieber. Relativ unbekannt sind rote Holundersorten, wie der Traubenholunder ‚Anna‘. Er trägt im Juli typisch weiße Holunderblüten, die auch als Tee sehr gut schmecken. Mitte August bis Ende September können dann die leuchtend roten Beeren geerntet werden.
Saskatoon und Pointilla
Einige Beeren hat die Superfood-Welle noch nicht für sich entdeckt. Ein Geheimtipp ist zum Beispiel die Saskatoon-Beere, die einst von amerikanischen Ureinwohnern geschätzt wurde. Erst in den letzten 30 Jahren wurden neue Sorten wie Saskatoon Saskablue gezüchtet. Aus ihren weißen Blüten reifen in nur sieben bis acht Wochen blaue Beeren heran, die im Aussehen und auch aromatisch an Heidelbeeren erinnern. Eine absolute Beerenneuheiten ist die Pointilla Amoroso. Ihre Beeren enthalten ebenso zahlreiche gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe, wie ihre wilden Verwandten. Dabei schmecken sie angenehm süß und fallen durch ihr ungewöhnliches Aussehen ins Auge: die roten Beeren sind mit winzig kleinen weißen Punkten übersät.