Planet Backpack

Bloggerin Conni (32) lebt derzeit an ihrem Lieblingsort in Bali. Für sie ist das „Zuhause der Ort, an dem ich mich wohl fühle. Das ist nicht anders, wenn man in der Ferne wohnt“, erklärt sie. „Bis auf die Tatsache, dass man mehrere Wohnorte mögen kann.“ Ein Kurz-Portrait über die digitale Nomadin.

„Seit ich Teenager bin, hat es mich interessiert, ein anderes Leben zu führen“, erzählt sie. Wie viele andere wollte sie schon immer reisen und erfüllte sich früh den Wunsch als Tauchlehrerin im Ausland. „Mit Mitte 20 kam ich dann noch einmal nach Berlin für einen Job in einer PR-Agentur zurück. Schon nach drei Wochen habe ich gemerkt, dass Nine-to-Five nichts für mich ist“, sagt sie. Dem großen Wunsch nach Freiheit folgte sie 2012 mit dem Start als digitale Nomadin. Mit ihrem Blog und dem Verkauf des ihres E-Books erzielt sie heute monatlich hohe Beträge.

 

Packlist Digitale Nomadin Connie
Diese Habseligkeiten hat die digitale Nomadin immer dabei, wenn sie unterwegs ist. Foto: Connie Biesalski / Planet Backpack

 

Auch Conni lebt in privaten Wohnungen, mal allein, mal in Wohngemeinschaften. „Ich habe zwar nicht viele persönliche Dinge, dennoch brauche ich meinen Raum“, sagt sie. Sie versucht nicht viel anzusammeln. „Ich mag es gerne minimalistisch, d. h. die Dinge sollten nicht überall herum stehen.“ In Deutschland stehen zwei Kisten von ihr, ebenso in Kalifornien sowie in Bali. Nicht überall wird alles gebraucht.

„Die jungen Menschen machen die Globalisierung zu ihrem eigenen Lebensentwurf. Sie werden sich noch weniger als wir über Nation definieren“, erklärt Eike Wenzel, Leiter des Instituts für Trend- und Zukunftforschung in Heidelberg.

Die „Digitalen Nomaden“ betrachtet er noch als „Modeerscheinung“, die im Zusammenhang mit Megatrends wie Digitalisierung, Mobilität und Individualisierung stehen. „Sich deren Vorteile zu nutze zu machen, kann für junge Leute interessant sein“, sagt er. Es sei die Phase zwischen 20 und 30 Jahren, in der sie sich noch mal eine Auszeit vom Erwachsensein nehmen. Themen wie Selbstverwirklichung, Multioptionalität, Dezentralität und Unabhängigkeit würden dann an oberster Stelle stehen. „Spätestens, wenn die Familienplanung und die Rushour des Lebens beginnen, kommen andere Bedürfnisse auf“, so Wenzel.

 

Digitale Nomadin im Büro
Connie an ihrem neuen Arbeitsplatz. Foto: Connie Biesalski / Planet Backpack

 

Etwa die der Verortung. Das hat auch Conni beobachtet. „Entweder gehen die Leute nach einer bestimmten Phase wieder zurück, weil der Lifestyle auf Dauer nichts für sie ist, oder sie werden langsamer und sesshaft.“

 

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Blog: planetbackpack.de